
Assassin's Creed 3 im Test -
jetzt auch für den PC: Mit einem neuen Helden, einem frischen Setting
und jeder Menge Neuerungen möchte Ubisoft Assassin's Creed-Fans im
dritten Abenteuer überzeugen. Neben kleinerer Macken und Unsauberkeiten
steht fest: Assassin's Creed 3 ist ein umfangreiches und vielschichtiges
Abenteuer mit vielen erfrischenden Elementen.
Screenshot aus der PC-Version von Assassin's Creed 3. (4) [Quelle: Siehe Bildergalerie]
Assassin's Creed 3 im Test: Mit Assassin's Creed 3 haben wir das
Endprodukt eines wahren Mammutprojekts vor uns. Seit drei Jahren ist der
Titel in Entwicklung, zeitweise arbeiteten 600 Mann und mehrere
Ubisoft-Studios gleichzeitig daran. Ihre ambitionierten Pläne waren
vielversprechend. Endlich sollte es einen neuen Helden geben - nicht
schon wieder Ezio, an dem wir uns in den letzten drei Assassin's
Creed-Spielen langsam satt gespielt haben. Ein neues Setting, das
Amerika der revolutionären 1770er, würde uns erwarten und wieder würden
wir einen Assassinen, einen Meuchelmörder in einer langen Linie von
Meuchelmördern, spielen.
Auch ein Wiedersehen mit Desmond würde es
geben, dem Helden der Rahmenhandlung in der Neuzeit, der mittels
moderner Technik die Erinnerungen seiner Ahnen nacherlebt. Unsere
Erwartungen an Assassin's Creed 3 waren also hoch und in der Tat gelingt
dem Spiel in vielerlei Hinsicht Großes. Doch gleichzeitig wirkt der
Open-World-Titel an vielen Stellen unsauber, sperrig und immer wieder
frustrierend. Uns scheint, die Entwickler haben sich an ihrem Projekt
ein wenig verhoben. Die PC-Version von Assassin's Creed 3 erscheint erst
am 22. November in Deutschland und ist absolut inhaltsgleich mit der
Konsolenfassung. Auch wenn die PC-Fassung sicher die schönste Version
von Assassin's Creed 3 darstellt, hätten wir uns insgesamt etwas mehr
Grafik-Power erhofft, angesichts des famosen Technik-Trailers. Die
Details zur PC-Version sowie den Test des Spiels lest ihr nachfolgend.
Update: Assassin's Creed 3 erhält in der Version für PC, PS3 und Xbox 360 eine Wertung von 88%.
Assassin's Creed 3 im Test - Das hat uns gefallen:
Hübschere Grafik auf dem PC
Dank
der Direct-X-11-Unterstützung kommen PC-Spieler von Assassin's Creed 3
in den Genuss deutlich höher aufgelöster Texturen. Auch die
Wasserdarstellung auf hoher See oder Nebeleffekte im Spielgebiet
Grenzland beispielsweise sorgen für eine wunderschöne Atmosphäre. Wer
gar eine GTX Geforce-Karte der 600er-Serie besitzt, darf in den Optionen
zusätzliche Weichzeichnungs- und Glättungsfeffekte bewundern - im
Spielmenü als TXAA gekennzeichnet. Im Test konnten wir mit einer GeForce
660 GTX und auf einem Intel i5 750-System Assassin's Creed 3 mit
durchgehenden Frame-Raten oberhalb von 30 FPS spielen.
Keine Ruckelpartie
Assassin's
Creed 3 bietet auf dem PC durchweg butterweiche Animationen - Connor
ist der bisher agilste und geschmeidigste Assassine in der Serie - seine
Moves sehen einfach klasse aus und auf dem PC müssen Sie keinerlei
Ruckler hinnehmen.
Schöne Effekte
Auch die
Wettereffekte sind prima umgesetzt - einen Sturm auf hoher See mit
krachenden Blitzen und hohem Wellengang zu erleben - da fühlt man sich
wie in Master & Commander. Bei Darstellung von Nebel und Schnee
glänzt die Engine mit hübschen DX-11-Effekten. Wenn ihr in einer
Winter-Szenerie mit Connor durch Tiefschnee watet, sackt er regelreicht
in die weiße Masse ein und kommt wesentlich langsamer voran. Die Engine
unterscheidet hier physikalisch deutlich vom Laufen auf einer dünnen
Schneedecke auf festem Untergrund.
Steuerung auf dem PC - die gute Seite
Auch
ohne Xbox-Controller ist Assassin's Creed 3 mit Maus und Tastatur sehr
gut spielbar. Kein Wunder, das klappt ja auch seit Brotherhood sehr gut.
Die Steuerung lässt sich frei konfigurieren und im Spiel werden die
entsprechend eingestellten Tasten auch angezeigt - tadellos.
Das Setting:
Nachdem
wir bereits drei Spiele lang als Ezio die Mittelmeer-Metro-polen der
Renaissance erkundet haben, erweist sich das frisch besiedelte Amerika
des 18. Jahrhunderts als willkommene Abwechslung. Boston und New York
stecken voller Leben, wirken detailliert und stimmungsvoll. Die Städte
sind gefüllt mit Nebenaufgaben und Sammelobjekten, sie sind sehr groß
und lassen euch richtig in die damalige Zeit eintauchen. Wenn ihr die
hervorragende englische Synchro aktiviert, plappern die Bewohner in den
verschiedensten Dialekten - britisch, irisch, schottisch oder gar
deutsch und französisch. Da wird einem klar, welch kultureller
Schmelztiegel die Kolonien damals waren. Die deutsche Sprachfassung ist
zwar gut, aber nicht so brillant wie die englische. Schön, dass ihr die
Sprache bequem im Hauptmenü auswählen könnt.
Das neue Kampfsystem:
Machen
wir es kurz: Wir lieben das neue Kampfsystem. Die Gefechtsmissionen und
linearen Action-Abschnitte funktionieren sowieso besser als die
Stealth-Abschnitte (siehe auch "Das hat uns nicht gefallen"), wirken
aber gerade durch das neue Kampfsystem wilder und wuchtiger als je
zuvor.
Die Seekämpfe:
Auch die Seefahrer-Missionen in Assassin's Creed 3 machen richtig viel Spaß. [Quelle: Siehe Bildergalerie]
Die Seefahrtsmissionen im Spiel entpuppen sich als wirklich brillante
Nebenbeschäftigung. Ihr dreht als Connor am Steuerrad der "Aquila" und
gebt Befehle zum Segelsetzen oder Zünden der Kanonen. Das alles steuert
sich recht träge und verzögert, und wenn ihr aus dem Wind fahrt, steht
euer Schiff fast still. Diese Beschränkungen sind es, welche die ganze
Sache mit der Seefahrt so faszinierend machen. Ihr kämpft gegen Flotten
kleiner Boote oder mehrere Schlachtschiffe und stets ist das spannend
und dynamisch, nie aber wird das Geschehen unübersichtlich und hektisch,
weil Segelschiffe nun mal träge Pötte sind. Dazu kommen eine absolut
famose Atmosphäre sowie eine brillante Technik. Vom blauen Wasser der
Karibik bis zu den Sturmwellen des Nordatlantiks wirkt die See herrlich
plastisch und echt, die clevere Kamera lässt die 16 Missionen wie einen
spannenden Film wirken und die Audiokulisse könnte packender kaum sein.
Wenn das erste Mal eine Sturmwelle über euer Schiff hinwegfegt und eure
Mannschaft schreiend in Deckung geht, während die Alarmglocke laut
schellt, dann sorgt das für Gänsehaut. Hiermit hat Ubisoft die
unsäglichen Tower-Defense-Einlagen aus Revelations mehr als wieder gut
gemacht und wir haben ein neues Spiel auf unserer Wunschliste:
Assassin's Fleet! Nur Seekämpfe, ein dezent erweitertes Gameplay und
vielleicht ein kleines Wirtschaftssystem à la Sid Meier's Pirates. Das
wäre uns tausendmal lieber als das obligatorische Assassin's Creed 3.5
Ende 2013, an dem Ubisoft bestimmt schon arbeitet.
Die Wildnis:
Es
sind nicht die Städte, die Assassin's Creed 3 so neu und anders machen,
es sind die zwei großen Wildnis-Areale, die ihr erkunden könnt. Eines
steckt voller Missionen, Sammelobjekten und ergiebigen Jagdgründen. Das
andere dient euch als Heimatort. Dort erfüllt ihr diverse simple
Nebenmissionen, um Tischler, Weber, Arzt und Co. als Bewohner in eure
Siedlung zu locken. Nach und nach wächst dadurch ein Dörfchen um Connors
Anwesen herum. Dabei bekommt ihr es mit einer bunten Truppe an
Charakteren zu tun, die euch vielleicht sogar ein wenig ans Herz
wachsen. Diese Sache macht das Spiel prima: Es verleiht vielen vormals
eher künstlichen Nebenaufgaben nun Charakter. Das zeigt sich auch bei
den Assassinen-Rekruten, die ihr im Missionsverlauf anheuert. Ihr lernt
jeden einzelnen kennen und alle bringen sie neue Talente mit, um euch zu
helfen. Sie bereiten für euch Hinterhalte vor, eskortieren Connor oder
tun so, als würden sie ihn als Gefangenen transportieren. Vieles, was in
den bisherigen Spielen nur ein seelenloses Feature war, bekommt nun ein
Gesicht.
Die Nebenaufgaben:
Wer die Assassin's
Creed-Titel mag, weil er gern die offene Spielwelt nach Sammelobjekten
durchsucht sowie alle verfügbaren Nebenmissionen, Herausforderungen und
Aufgaben-Listen erledigt, der wird sich hier pudelwohl fühlen. Denn es
gibt so viel zu tun! Ihr sammelt Federn und spürt Klunker auf, die euch
zum Schatz eines Piratenkapitäns führen. Ihr jagt die Tiere des Waldes,
erkundet die Keller-Labyrinthe der Städte, erklimmt Aussichtspunkte,
stürmt Forts der Briten, befreit Stadtteile von der Templer-Herrschaft,
geht Lagerfeuer-Legenden auf den Grund, schickt Assassinen-Rekruten auf
Missionen in die Kolonien, sendet Land- und See-Konvois mit Waren zum
Verkauf aus oder jagt Buchseiten hinterher, die der Wind über die Dächer
weht. Solche Sachen sind der Grund, warum wir auch nach dem Beenden der
Story gerne weiterspielen wollten. Assassin's Creed 3 macht besonders
viel Spaß, wenn man es in seinem eigenen Rhythmus erkundet und sich
langsam zum 100%-Spielstand vorarbeitet.
Der Story-Auftakt:
Die
Story des neuen Assassin's Creed versetzt euch zunächst in die Rolle
des Erinnerungs-Touristen Desmond. Er und seine Mitstreiter haben eine
sehr konkrete Mission: Am 21. Dezember 2012 geht die Welt unter, und das
muss verhindert werden. Die Lösung dafür scheint in einer
geheimnisvollen, magischen Kammer zu liegen. Der Schlüssel dafür
wechselte im 18. Jahrhundert mehrere Male den Besitzer und Desmond muss
daher mal wieder in die Geschichte seiner Ahnen abtauchen, um an des
Rätsels Lösung zu gelangen. Dann folgt eine gelungene Überraschung: In
den ersten Spielstunden steuert ihr nicht das Indianer-Halbblut Connor,
sondern eine ganz andere Person. Wir verraten dazu besser nicht mehr, um
euch die Spannung zu erhalten. Der Einstieg ins Spiel ist jedenfalls
stimmungsvoll, eure neue Spielfigur charismatisch und das Setting wird
euch ganz wunderbar beigebracht. Ihr beginnt, die Probleme und
Hoffnungen der Kolonisten zu verstehen und ihre komplizierten
Beziehungen zur britischen Krone. Generell ist das etwas, das dem Spiel
sehr gut gelingt: Ihr bekommt diese einmalige Aufbruchsstimmung in
Amerika mit. Ihr erlebt, wie die Kolonisten beständig neue Lebensräume
erschließen, wie sie ihr Glück in der Neuen Welt suchen und welche Opfer
sie dafür bringen.
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